Seit der Gründung des modernen Jordaniens sind Mosaike ein integraler Bestandteil der nationalen und historischen Identität. Sie erhielten besondere Aufmerksamkeit von der haschemitischen Führung und entwickelten sich im Laufe der Zeit zu einem tief verwurzelten kulturellen Erbe. Die Stadt Madaba krönt dieses Erbe als historische Hauptstadt der Mosaikkunst im Nahen Osten, wo historische Authentizität, handwerklicher Geist und architektonische Kreativität zusammentreffen.
Dokumentierte Zahlen belegen, dass allein die Zitadelle von Madaba 1.600 Quadratmeter wunderschöner, exquisiter und einzigartiger Mosaike beherbergt. Jordanien konnte diese als historisches Erbe, das mit der Geschichte Jordaniens verknüpft ist, schützen und dokumentieren.
Die Mosaikkunst ist in Jordanien ein grundlegender Bestandteil der nationalen Geschichte und seit seiner Gründung ein Stolz des Königreichs. Er wies darauf hin, dass der älteste Mosaikboden Jordaniens in der Stadt Mukawir entdeckt wurde und aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. stammt. Er wurde von einem jordanischen Künstler aus lokalen Steinen in Schwarz und Weiß gefertigt, was die tiefe Verbundenheit dieses Handwerks mit der lokalen Umgebung widerspiegelt. Er fügte hinzu, dass sich diese Kunst im Laufe der Zeit erheblich weiterentwickelt hat, angefangen bei der Bodendekoration bis hin zur Ausweitung auf Wände und Decken. Sie erreichte ihren Höhepunkt im 6. und 7. Jahrhundert n. Chr., insbesondere mit der Entdeckung der Landkartenkirche in Madaba, die als eine der ältesten mit Mosaiken dargestellten Landkarten der Welt gilt, und der St.-Stephans-Kirche in Umm al-Rasas, die von internationalen Experten als eines der schönsten Mosaikgemälde der Geschichte beschrieben wurde, nicht nur hinsichtlich ihrer räumlichen Ausdehnung, sondern auch hinsichtlich der künstlerischen Details, die Städte, Naturlandschaften und das tägliche Leben mit bemerkenswerter Präzision darstellten. 400 Mosaikböden stellen den größten Kunstschatz im Nahen Osten dar. Mehr als 400 in Jordaniens Gouvernoraten entdeckte Mosaikböden machen das Königreich zum reichsten Land im Nahen Osten in Bezug auf diese alte Kunstform. Die Jordanier haben dieses Erbe getreu bewahrt, angetrieben von einem kulturellen und zivilisatorischen Bewusstsein. Er wies darauf hin, dass die frühen Handwerker von Madaba unter der Führung des Meisters „Salmanus“ im 6. Jahrhundert n. Chr. eine reiche künstlerische Tradition begründeten. Salmanus signierte seine Werke und leitete eine Schule, in der die Kunst des Mosaikmachens gelehrt wurde. Dies zeigt, wie hoch die Wertschätzung war, die diese Kunst damals genoss, und verdeutlicht, dass die Mosaikherstellung in Jordanien nicht nur ein Handwerk war, sondern vielmehr eine umfassende Kultur, die über Generationen weitergegeben wurde.
Madaba schreibt mit dem größten Mosaik der Welt erneut Geschichte. In einer lebendigen Fortsetzung dieses Erbes haben die heutigen Einwohner Madabas das mit 180 Quadratmetern größte handgemalte Mosaik der Welt geschaffen. Dies ist eine neue Errungenschaft Jordaniens und bestätigt, dass Madaba weiterhin ein lebendiges Zentrum der Mosaikkunst weltweit ist. Es verbindet den Duft der Geschichte mit der Moderne und verkörpert ein Gefühl der Zugehörigkeit zu dieser Kunstform, die zu einem Symbol lokaler Identität und Quelle des Nationalstolzes geworden ist.
Madaba Mosaic Institute: Die einzige akademische Einrichtung in der Region. Der Dekan des Madaba Institute of Mosaic Art and Restoration, Dr. Ahmad Al-Amayreh, erklärte, das Institut sei die einzige akademische Einrichtung ihrer Art im Nahen Osten, die ein Diplom in der Kunst der Mosaikrestaurierung und -herstellung vergibt. Er betonte, das vom Institut angebotene akademische Programm basiere auf präzisen wissenschaftlichen Grundlagen und verbinde theoretisches Studium mit praktischer Anwendung vor Ort unter der Aufsicht einer ausgewählten Gruppe lokaler und internationaler Experten. Das Institut wurde 2007 in Zusammenarbeit zwischen dem jordanischen Ministerium für Tourismus und Altertümer, der Abteilung für Altertümer, der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) und der italienischen Entwicklungszusammenarbeit gegründet. Ziel ist die Ausbildung qualifizierten und spezialisierten technischen Personals für Mosaikrestaurierung und Steinmetzarbeiten.
Das Institut ist vom Higher Education Council sowohl allgemein als auch speziell akkreditiert und bietet ein zweijähriges Diplomprogramm an, das es den Studierenden ermöglicht, fortgeschrittene wissenschaftliche Konzepte der Restaurierung und künstlerischen Produktion zu erlernen und gleichzeitig praktische Projekte in den Werkstätten des Instituts und an archäologischen Stätten außerhalb des Campus durchzuführen. Dies erweitert die Fähigkeiten der Studierenden und qualifiziert sie für den Berufseinstieg in den Bereichen Denkmalpflege sowie architektonische und künstlerische Restaurierung. Es bildet somit einen Grundpfeiler der jordanischen Strategie zur Erhaltung des kulturellen Erbes. Jordanien... Ein globales Modell für Mosaikschutz und Identitätskonsolidierung
Diese Verbindung der alten Geschichte der Mosaikkunst in Jordanien mit den modernen institutionellen Bemühungen des Madaba-Instituts festigt die Position des Königreichs als globales Vorbild für die Erhaltung und Revitalisierung kulturellen Erbes mit modernen wissenschaftlichen Methoden. Jordanische Mosaike sind dadurch nicht nur eine visuelle Kunstform, sondern ein lebendiges Zeugnis einer umfassenden nationalen Identität. Sie erzählen die Geschichte der Zivilisationen, die sich in diesem gesegneten Land ablösten, und bringen Jordaniens tiefes Bewusstsein für die Bedeutung von Kultur als Element sanfter Macht und nachhaltiger Entwicklung zum Ausdruck.
Restaurierung byzantinischer Mosaike in Madaba: Schutz des Kulturerbes und Bewahrung der Geschichte Madaba gilt als Mosaikstadt par excellence, da Hunderte Meter Mosaike aus byzantinischer Zeit stammen. Al-Tufaihat erläuterte das Vorhandensein zahlreicher Kirchen, einer Kathedrale (Kirchenkomplex) und Mosaikböden in einigen Häusern aus dieser Zeit. Madabas Lage in der Nähe von Jerusalem trug zu seiner Bedeutung während der byzantinischen Zeit bei, da sich die Mosaikböden durch ihre Erzählungen verschiedener Geschichten auszeichneten, die Aspekte des damaligen Alltagslebens widerspiegelten. Er wies darauf hin, dass die St.-Georgs-Kirche eine einzigartige Mosaikkarte enthält, die einen Plan wichtiger religiöser Stätten in Jordanien, Palästina und dem Sinai in Ägypten darstellt und sich möglicherweise auch auf andere geografische Gebiete erstreckt, die im Laufe der Zeit verloren gegangen sind. Das Institut für Mosaikkunst und Restaurierung ist für die Restaurierung und Instandhaltung aller Mosaikböden in Madaba und Jordanien verantwortlich und setzt dabei modernste Restaurierungs- und Konservierungstechniken ein. Er wies außerdem darauf hin, dass Madaba 2018 weltweit den ersten Platz im Bereich Steinmosaike, deren Restaurierung und Konservierung belegte.